Artikel: Sven Fricke

Topic: Fasten & Gebet, Demut, geistiger Kampf

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Eigentlich ist Fasten für uns als Gemeinde nichts neues. Wir Fasten schon seit dem ersten Tag unseres Bestehens an, haben regelmäßige monatliche,- aber auch spontane Fastenzeiten,- und wenn man es ganz genau nimmt, dann ist unsere Gemeindegründung sogar aus einer intensiven Fasten,- u. Gebetszeit erst entstanden.  

Seit Jahren schon ist der Beginn eines neuen Jahres für uns zudem eine extrem wichtige Zeit, in der wir Gottes Angesicht speziell im Gebet und Fasten suchen. Welche Zeit könnte besser sein, als die ersten Wochen eines neuen, noch unberührten Jahres. Es ist jedes mal aufs neue wie ein noch völlig leeres Buch, auf dessen ersten, unbeschriebenen Seiten, das geschrieben werden soll, was den Rest des Buches vor-ankündigt und beschreibt. 


Jetzt könnte man zurecht fragen...: 

"Warum überhaupt Fasten, wozu soll das dienen?"

Fasten gehört genau so für jeden Jünger Jesu zum Glaubensleben dazu wie die Bibel, das Beten und die Buße. Dies ist unmissverständlich aus dem biblischen Kontext zu erkennen. Im Alten wie im Neuen Testament finden wir immer wieder die verschiedensten Begebenheiten in denen sich die Männer und Frauen Gottes für das Fasten entschieden haben. Bemerkenswert ist, was die überwältigende Mehrzahl dieser Begebenheiten gemeinsam hat... fast immer waren es Zeiten in denen die unterschiedlichsten Protagonisten in Situationen waren, in denen sie ihre totale Abhängigkeit von,- und Hilflosigkeit ohne Gott erkannten. 

Sei es der bekannte König Josaphat welcher unter der feindlichen Belagerung der Moabiter und Ammoniter ein Fasten im ganzen Volk ausrufen lies und darauf hin dann durch den HERRN eine wundersame & mächtige Rettung erfuhr... 2 Chr. 20:1-30

Oder Esra, der sein Herz darauf gerichtet hatte, das Gesetz des Herrn zu erforschen und zu tun, und in Israel Gesetz und Recht zu lehren (Esra 7:10) und der dann aus dem babylonischen Exil rauf nach Jerusalem zog um die Mauern der heiligen Stadt wieder neu aufzubauen. Von ihm lesen wir mitten auf seiner Reise, dass er dort an dem Fluss Ahawa ein Fasten ausrufen lies, dass sie sich demütigten vor  Gott, um von ihm einen geebneten Weg für sich und ihre Kinder und alle ihre Habe zu erflehen.


Denn,- so sprach Esra "ich schämte mich, vom König ein Heer und Reiter anzufordern, die uns gegen den Feind auf dem Weg helfen könnten; denn wir hatten mit dem König geredet und gesagt: »Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zu ihrem Guten; seine Stärke aber und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen!«

 

So fasteten wir und erflehten dies von unserem Gott; und er erhörte uns". Esra 8:21-23

 

Oder denken wir nur an die Königin Esther, welche unter Einsatz ihres Lebens beim König Ahasveros ihr Volk verteidigte, als dieses wegen einer teuflischen Intrige des Agagiters Haman den Tod zu fürchten hatte. So sagt uns die Schrift...: Auch in allen Provinzen, wo immer das Wort und Gebot des Königs hinkam, war unter den Juden große Trauer und Fasten und Weinen und Wehklage, und viele lagen auf Sacktuch und in der Asche. Ester 4:3

 »So geh hin, versammle alle Juden, die in Susan anwesend sind, und fastet für mich, drei Tage lang bei Tag und Nacht, esst und trinkt nicht. Auch ich will mit meinen Mägden so fasten, und dann will ich zum König hineingehen, obgleich es nicht nach dem Gesetz ist. Komme ich um, so komme ich um!«

Und Mordechai ging hin und machte alles ganz so, wie Esther es ihm geboten hatte. Ester 4:16-17

Auch hier wissen wir aus der Schrift, dass Gott seine Rettung auf mächtige Weise entsandt, und sein Volk befreit hat.

Und wenn auch jeder einzelne dieser mächtigen Gnadenerweise Gottes einfach nur atemberaubend ist, so haben wir doch mit der Rettung Gottes in Verbindung mit dem Fasten des Propheten Daniel den wohl erstaunlichsten Bericht überhaupt. Als Daniel im letzten drittel der Gefangenschaft seines Volkes im babylonischen Exil die heiligen Schriften studierte, fand er heraus, dass sich in dieser, seiner Zeit ganz konkrete Zusagen Gottes an sein Volk erfüllen sollten. Daniel entschied sich dann zu einer besonderen Art des Fastens, welche wir heute als das sogenannte "Daniel-Fasten" kennen. Daniel erkannte Gottes Plan und er erkannte die Zeit in der er lebte als jene Zeit der Erfüllung ganz bestimmter Verheißungen. Doch Daniel erkannte zudem auch, dass es jetzt ein ganz besonderes Werkzeug bedurfte um Gottes Pläne in Existenz rufen zu können... Fasten & Gebet!


Die Ereignisse die in direkter Verbindung mit Daniels Fasten stehen sind so herrlich, dass sie kaum in Worte zu fassen sind. Daniel bekommt die Antwort Gottes über einen seiner mächtigsten Boten,- dem Engel Gabriel am 24. Tag seines Fastens. Dieser Bote Gottes berichtet Daniel, dass sein Gebet bereits am ersten Tag erhört wurde, an dem Daniel sich im Fasten & Gebet vor Gott demütigte. Der Engel Gottes berichtet Daniel, dass er bereits am ersten Tag seines Fastens zu Daniel gesandt,- aber dann im Kampf gegen andere mächtige Engelsfürsten aufgehalten wurde, als er Daniel die Botschaft übermitteln sollte. Daniel 10:1-21

Daniel bekommt daraufhin weitere detaillierte Anweisungen und Informationen von dem Engel Gottes bezüglich der gegenwärtigen und zukünftigen Situation seines Volkes, welche maßgeblich Einfluss auf den gesamten Geschichtsverlauf des Volkes Gottes im Alten wie im Neuen Bund hatten und heute noch haben.


In allen dieser biblischen Berichte können wir feststellen, dass die Bibel keinen Zweifel darüber offen lässt, dass Fasten & Gebet ein mächtiger Schlüssel zur Rettung durch unseren Gott ist. Gott selbst hat das Fasten & Gebet für seine Kinder zum Mittel der ersten Wahl gemacht, durch welches ER seinen mächtigen Arm zum Schaden unserer Feinde und zum Segen für sein Volk entblößen will.

Wir können also mit Leichtigkeit erkennen, dass biblisches Fasten weit mehr als nur der Verzicht auf Essen & Trinken ist. Biblisch-geistliches Fasten hat nichts gemeinsam mit all den anderen Fastenarten welche es sonst noch in den verschiedensten Kulturen dieser Erde gibt. Alles wofür die weltlichen Arten des Fastens stehen wie z. B. das Intervallfasten, das Basenfasten, das Saftfasten, das Heilfasten oder das Schonfasten ist völlig bedeutungslos beim biblischen Fasten. Während bei all den anderen Fastenarten das leibliche Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit eine große Rolle spielen, so sind diese Dinge beim biblischen Fasten (als vordergründige Motivation) völlig irrelevant. Biblisches Fasten ist zu aller erst eine reine Herzensangelegenheit (geistlicher Aspekt) welche über den Verzicht von Nahrung (physischer Aspekt) bekräftigt und unmissverständlich zum Ausdruck gebracht wird. Diese Art des Fastens ist eine Form der Demütigung und Hingabe an Gott, in der wir dem Herrn durch unser Fasten signalisieren wie sehr wir IHN brauchen und begehren. Es ist wortwörtlich ein geistiger Hunger und Durst nach dem HERRN, der über einen leeren, knurrenden Magen zum Ausdruck gebracht wird. Das Herz (unsere Gesinnung & Motivation) spielt bei dieser geistigen Übung die absolute Hauptrolle. So lesen wir Beispielsweise in der Schrift folgendes...: So richtet nun euer Herz und eure Seele darauf, den Herrn, euren Gott, zu suchen! 1. Chronik 22:19

Jesus selbst bezog sich auf das wichtigste und erste Gebot indem er sagte: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot. Markus 12:29-30

Genau diese Herzenshaltung, die wir in den Worten Jesu in Markus 12:29-30 sehen, ist das Fundament, und der Herzschlag eines jeden biblischen Fastens. Ist dieses Fundament falsch gelegt, laufen wir unmittelbar Gefahr mit unserem Fasten völlig in die Irre zu gehen und im besten Fall nur noch einen armseligen Hungerstreik abzuhalten. Wenn das Fundament (das Herz) nicht stimmt kommen wir unweigerlich dort hin, wovor uns die Worte des Propheten Jesaja im 58. Kapitel ab Vers 3 eindringlich warnen,- dort klagen diejenigen die auf falschem Fundament gefastet haben und sagen... »Warum fasten wir, und du siehst es nicht, warum kasteien wir unsere Seelen, und du beachtest es nicht?« Jesaja 58:3

Was für eine schreckliche Erkenntnis muss das sein, wenn wir feststellen, dass alle Mühe des Fastens und Flehens völlig vergeblich war? Doch ist es auch wichtig zu bemerken, dass Gott zugleich im selben Vers die Antwort darauf gibt, warum alles Fasten unter diesen falschen Umständen völlig vergeblich sein kann. Wollen wir uns doch diese mahnenden Worte zu Herzen nehmen. Gott sagt: Seht, an eurem Fastentag geht ihr euren Geschäften nach und treibt alle eure Arbeiter an! Siehe, ihr fastet, um zu zanken und zu streiten und dreinzuschlagen mit gottloser Faust; ihr fastet gegenwärtig nicht so, dass euer Schreien in der Höhe Erhörung finden könnte. Meint ihr, dass mir ein solches Fasten gefällt, wenn der Mensch sich selbst einen Tag lang quält und seinen Kopf hängen lässt wie ein Schilfhalm und sich in Sacktuch und Asche bettet? Willst du das ein Fasten nennen und einen dem Herrn wohlgefälligen Tag? Jesaja 58:3-5

Gott sagt ganz klar wie es zu laufen hat, er bestimmt die Spielregeln, er gibt die Richtung und den Weg vor. Er sagt, dass ihm nichts wichtiger ist als die richtige Herzenshaltung für das Fasten. Spätestens jetzt sollte alles in uns rufen : "Oh Gott, wie sieht die richtige Herzenshaltung denn aus?,- wie sieht ein Fasten aus an dem DU, o HERR dich erfreust?" 

Gott sei Dank für sein Wort. ER gibt Antwort auf unsere Fragen. So sagt Gott bezüglich unserer Frage folgendes: Ist nicht das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: dass ihr ungerechte Fesseln losmacht, dass ihr die Knoten des Joches löst, dass ihr die Unterdrückten freilasst und jegliches Joch zerbrecht? Besteht es nicht darin, dass du dem Hungrigen dein Brot brichst und arme Verfolgte in dein Haus führst, dass, wenn du einen Entblößten siehst, du ihn bekleidest und dich deinem eigenen Fleisch nicht entziehst? Jesaja 58:6-7

Wie dankbar können wir doch sein, dass Gott uns in seiner Gnade seine Gedanken mitteilt. Und wie wunderbar ist doch auch Gottes Zusage und Verheißung, für ein IHM wohlgefälliges Fasten. So sagt ER uns Seinen Segen zu, indem ER uns folgendes verheißt: Dann (wenn unsere Herzenshaltung richtig ist) wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine Heilung wird rasche Fortschritte machen; deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des Herrn wird deine Nachhut sein! Dann wirst du rufen, und der Herr wird antworten; du wirst schreien, und er wird sagen: Hier bin ich! Wenn du das Joch aus deiner Mitte hinwegtust, das [höhnische] Fingerzeigen und das unheilvolle Reden; wenn du dem Hungrigen dein Herz darreichst und die verschmachtende Seele sättigst — dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag! Der Herr wird dich ohne Unterlass leiten und deine Seele in der Dürre sättigen und deine Gebeine stärken; du wirst sein wie ein wohlbewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, deren Wasser niemals versiegen. Und die aus dir [hervorgehen,] werden die Trümmer der Vorzeit wieder aufbauen, du wirst die Grundmauern früherer Geschlechter wieder aufrichten; und man wird dich nennen »Der die Breschen vermauert und die Straßen wiederherstellt, damit man [dort] wohnen kann«. Jesaja 58:8-12

Und genau diese Verheißungen spiegeln 1zu1 das wieder, was die Männer und Frauen Gottes aus unseren vorangegangenen Beispielen im Gebet & Fasten erfleht und erhalten haben. Gott ist treu! ER ist der Gott der Treue! ER hält sein Wort und ALLE seine Zusagen! 

Und eben diese Treue Gottes und seine zuverlässigen und sicheren Zusagen an uns, bilden die Grundlage für unsere Fastenzeiten als Gemeinde Jesu. Niemals haben wir erlebt, dass auch nur eine einzige seiner Verheißungen sich nicht erfüllt hätte. Immer wieder, Jahr für Jahr können wir stehts von Gottes Treue und Gnade zeugen, welche wir immer wieder aufs neue, ganz speziell auch in unseren Fastenzeiten erleben dürfen. Egal welchen Herausforderungen, wir uns gegenüber sahen, Fasten & Gebet öffneten den Kanal für Gottes wundervolle Segnungen. Waren es weitreichende, gravierende Entscheidungen die zu treffen waren, geistliche Nöte & Kämpfe, tödliche Krankheiten, satanische Attacken oder ein tiefes, unstillbares Verlangen nach einer innigeren Gemeinschaft mit dem Herrn,- Fasten & Gebet brachten die Antwort und den Segen.

Wir wollen dich, lieber Leser auf diesem Wege ganz besonders ermutigen, selber den HERRN im Gebet & Fasten zusammen mit uns zu suchen. Gerne darfst du dich auch unserem Daniel-Fasten anschließen welches wir im Jahr 2023 vom 02.01-22.01 abhalten. Auch wenn du später mit einsteigen solltest, kannst du die Dauer des Fastens ja ganz individuell selber festlegen,- bedenke... es kommt nicht auf Regeln, Erfolg und Perfektion, sondern auf dein Herz an.

 

Für unser Fasten haben wir als Gemeinde schon seit einiger Zeit folgende Gebetsanliegen für uns festgelegt, welche wir vor unserem Gott immer wieder im Gebet & Fasten bewegen.

- Gebet um die Einheit des Geistes unter uns als Kinder Gottes, gemäß Römer 15:5-7
- Gebet um die richtige Herzenshaltung im Dienst füreinander, im Umgang miteinander und in der Liebe untereinander gemäß Philipper 2:2-3

 

- Gebet um in das Vorbild der Gläubigen aus Apg. 4:32 zu kommen... Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. Apostelgeschichte 4:32

- Gebet um die ganze Fülle des Heiligen Geistes zu empfangen um brennend im Geist sein zu können. Römer 12:11

- Gebet um viel mehr Freiheit im Heiligen Geist,- und Leitung durch den Heiligen Geist.  Johannes 3:8

- Gebet um Offenbarung der Pläne Gottes für uns persönlich und für uns als Gemeinde. 

- Gebet um Offenbarung der nächsten Schritte für uns als Gemeinde im Hinblick auf den uns anbefohlenen geistlichen Kampf und auch in Bezug auf die gegenwärtige geistliche, politische und gesellschaftliche Situation in unserem Land.

- Gebet um Gottes Gnade, Weisheit und Führung seines Heiligen Geistes , genau diesem Plan Gottes folgen zu können.

Hinzu kommen natürlich auch noch unsere eigenen persönlichen Gebetsanliegen welche wir auch in dieser Fastenzeit vor dem HERRN bewegen.

Sei auch du, lieber Leser, ermutigt, den Himmel zu bestürmen, um in die höchste Berufung zu gelangen die es für uns als geliebte Kinder Gottes unter dem Himmel gibt,- mehr und mehr Jesus-Ähnlichkeit um die Gemeinde Gottes sein zu können,  welche den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen [Regionen] die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt macht, nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er (Gott) gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn. Epheser 3:10-11


Liebe Segens-Grüße aus Bremerhaven  

Sven Fricke 


 
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