26. September 2019


  Ein Brief an meinen lieben Freund


Artikel: Sven Fricke

Text: Lukas 7:36

Topic: Apologetik, Zeugen Jehovas


Nachfolgender Text ist aus einem Brief an einen Freund entnommen, den ich ihm im Januar 2012 geschrieben habe. Diesem Brief gingen viele weitere Unterhaltungen voran, in denen es immer wieder um die unterschiedlichen Glaubensauffassungen der Zeugen Jehovas auf der einen Seite ging, zu denen mein Freund gehört, und zum anderen jenen christlichen Gemeinden, welche Jesus wie die Bibel es lehrt und beschreibt, anbeten und verehren,- zu denen ich mich zugehörig zähle. 

Um die Privatsphäre meines Freundes zu schützen, habe ich in dem hier veröffentlichten Artikel darauf verzichtet seine Namen zu nennen.

Natürlich kann man jetzt fragen... wozu die Veröffentlichung dieses Artikels? Ich denke, dass wir als gläubige Christen bestimmt alle damit vertraut sind, was uns die nachfolgenden Zeilen berichten werden. Unterhaltungen mit Menschen, die zu der Sekte der Zeugen Jehovas gehören sind uns also nicht fremd. Überall an den Ecken der Hauptstraßen, an Marktplätzen und in der Innenstadt sieht man die "WachturmArmee" welche als stumme Zeugen mit Flyern in der Hand erst dann beredsam werden, wenn man interessiert stehen bleibt. Ganz anders sieht es da schon aus wenn sie ihre Haus-zu-Haus & Tür-zur-Tür Routen abgehen,- da hat wohl auch der letzte von uns die eine oder andere Gelegenheit gehabt mit diesen lieben Menschen wortwörtlich über Gott und die Welt sprechen zu können. 

Und genau hier, im Dialog mit den ZJ kommen so viele Christen irgendwo zwangsläufig an einen Punkt des verzweifelns. Wir wollen kaum glauben, mit welcher akribischen Dringlichkeit, die ZJ immer wieder weg von den wirklich wichtigen, fundamentalen Themen des christlichen Glaubens wie z.B. 

- Wer ist Jesus Christus, 

- Christus ganz Gott und ganz Mensch, 

- Sünde, 

- Gericht, 

- Hölle, 

- das Kreuz, 

- Buße, 

- Errettung, 

- Ewiges Leben, etc.

hin zu solch unwichtigen Nebenschauplätzen  in den Unterhaltungen gehen wie z.B. 

- das feiern oder nicht feiern von Festen,

- das einhalten bestimmter Gebote oder Verbote, etc.

Dieser Artikel soll zum einen dazu ermutigen, mit noch größerer Entschlossenheit, Hingabe und Liebe beharrlich ein Zeugnis des Glaubens für Jesus Christus als Gott offenbart im Fleisch abzulegen. Zum anderen soll dir lieber Leser, dieser Artikel aber auch einfach dazu verhelfen, Jesus Christus so zu sehen wie er wirklich ist,- schöner, größer, erhabener, gewaltiger, höher, glänzender, glorreicher, mächtiger & begehrenswerter als jeder Versuch irgendwelche "menschengemachten" Gebote oder Verbote zu befolgen. Jesus ist das, was leider viele Menschen die den ZJ folgen nicht erkennen,- ER ist das Zentrum und das Fundament des Glaubens. Haben wir Jesus so haben wir alles und bedürfen NICHTS sonst! Wenn dieser Artikel nur einen winzigen Funken von dieser hell leuchtenden, glänzenden und brennenden Offenbarung weitergeben sollte, so haben sich diese Zeilen mehr als gelohnt.



 Bremerhaven im Januar 2012

Mein lieber Freund, ich freue mich wirklich sehr, dass wir uns ohne Groll alles sagen können. Mich wundert nur, dass wir  immer wieder zu solch unwichtigen Dingen gelangen, wie das feiern oder nicht feiern von Festen und das Einhalten bestimmter Regelwerke. Mir kommt es leider so vor als würde es Dir schwer fallen, dem Wort aus Römer 14:5 Glauben zu schenken in dem es doch heißt: 

Römer 14:5-6 - Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; ein jeder sei seiner Meinung gewiß! 6 Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn. Wer ißt, der ißt für den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht ißt, der enthält sich der Speise für den Herrn und dankt Gott auch.

…sind wir nicht doch wieder mit nur diesen zwei Versen genau an dem Punkt im Wort Gottes angelangt, vor dem Du,- so scheint es mir, immer versuchst zu fliehen, nämlich im Zentrum dessen, was uns Gottes Wort wieder und  wieder, überall, unübersehbar vor Augen malen will…   „Wer auf den Tag achtet, der achtet darauf für den Herrn, und wer nicht auf den Tag achtet, der achtet nicht darauf für den Herrn.“ - Alles für den Herrn!!! Alles für Jesus!!!   Du sagst: "Ihr feiert keine Feste" ...gut denn jeder sei sich seiner Meinung gewiss.  ABER IHR TUT ES NICHT ZUR EHRE DES HERRN!  Und wenn ihr nicht alles was ihr tut oder lasst zur Ehre des Herrn tut, dann ist ja alles was ihr tut oder lasst am Ende hinfällig!!!

Du wünscht dir, mir immerzu Beweise und Fakten für die Echtheit eures Glaubens in der Schrift zeigen zu können und suchst diese dann in so niedrigen Dingen wie das nicht feiern von festen oder den Verzicht auf Blutspende.

Und immer wieder drängt sich mir bei dieser Art der Apologetik dieselbe Frage auf… Ist das nicht ein Glaube der auf Gesetzeswerken basiert?

Wenn Gott selbst einen Beweis für wahren, schriftgemäßen Glauben fordern würde, welchen würde ER dann wohl wollen?

A = Enthaltsamkeit, Pflichterfüllung von Gesetzeswerken und Verzicht von Feierlichkeiten?

B = Innige Liebe und somit Gehorsam zu seinem Sohn Jesus Christus, welche zu wahrhaftiger Anbetung führt?

Bedenke bitte, was uns die Schrift diesbezüglich in Johannes 14:23 und Johannes 5:23 sagt… 

Johannes 14:23

Jesus spricht: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort befolgen, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen.

 

Johannes 5:23

damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 

Findet Gott etwa seine Freude an einem Volk das sich Bürde um Bürde auferlegt und Gebote und Verbote aufstellt die seinem Wort völlig fremd sind? Oder erfreut sich der HERR an Anbetern im Geist und in der Wahrheit, die alles was sie tun und lassen, es aus der innigen Liebe zu IHM tun und so jedes einzelne ihrer Feste IHM zu Ehren feiern und sich seiner Gnade darin rühmen?

Sprach Jesus nicht auch selber davon indem er sagte:

Wehe auch euch Gesetzesgelehrten! Denn ihr ladet den Menschen unerträgliche Bürden auf, und ihr selbst rührt die Bürden nicht mit einem Finger an. Lukas 11:46 

An anderer Stelle sagt uns Gottes Wort…

Alles ist mir erlaubt -- aber nicht alles ist nützlich!

Alles ist mir erlaubt -- aber ich will mich von nichts beherrschen lassen! 1 Korinther 6:12

 

Und weiter heißt es…

 

Es ist mir alles erlaubt -- aber es ist nicht alles nützlich!

Es ist mir alles erlaubt -- aber es erbaut nicht alles! 1 Korinther 10:23 

Ist es nicht auch verwunderlich, dass die Bibel voll von Festen ist?

-          Passahfest,

-          Sabbat,

-          Fest der ungesäuerten Brote,

-          Fest der Erstlingsgabe,

-          Fest der Wochen/Pfingstfest,

-          Fest des Posaunenhalls,

-          Der große Versöhnungstag, und

-          das Laubhüttenfest.

Zu all dem kommt noch die Hochzeit zu Kanaa.

Ich stimme dir, mein lieber Freund in einer Sache ernsthaft zu,- viele von denen, die sich heute Gemeinden Gottes nennen, sind voll von der Welt, ihren Bräuchen und ihrer Unzucht. Ja es ist leider so, dass viel zu oft aller Unrat in ihr gefunden wird. Aber ist es richtig, deshalb alles was außerhalb eurer Organisation geschieht gleich zu verurteilen? Ihr seid dann sozusagen mit eurer Organisation das Musterbeispiel. Ihr habt eure perfekten Regelwerke und bemüht euch mit aller Kraft, alles richtig zu machen um in großer Würde viel von sich selbst zu halten, weil ihr denkt, dass ihr die einzig wahre Gemeinde Gottes seid.

Doch lass mich, mein lieber Freund, dich daran erinnern, dass es solch eine Gesinnung wie die eure schon damals zu Jesu Lebzeiten gab. Die Geschichte wiederholt sich lediglich. Die Pharisäer dachten auch sie seien Gottes auserwählte Elite. Doch bedenke,- Jesus saß und aß nicht mit ihnen zusammen, sondern ER zog es vor bei den Zöllnern, Huren, den Aussätzigen und Verbrechern zu sein. Und wenn Jesus das Haus eines Pharisäers betrat, dann nur um auch uns heute zu zeigen wie ER in Wahrheit als Gott angebetet wird.

Erinnerst du dich, mein lieber Freund, was geschah als Jesus zu Tisch bei Simon dem Pharisäer geladen war?

Erinnerst du dich, wie eine Sünderin zu Jesu Füßen niederfiel und ihm huldigte indem sie ihm größte Anbetung darbrachte?

Erinnerst du dich, wie sie seine Füße mit ihren Tränen bedeckte und sie mit ihren Haaren trocknete? Lukas 7:36

Erinnerst du dich noch an das was Jesus dort sagte als er sprach…

 

Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen, und du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; sie aber hat meine Füße mit Tränen benetzt und mit den Haaren ihres Hauptes getrocknet.

 

Du hast mir keinen Kuss gegeben; sie aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht aufgehört, meine Füße zu küssen.

 

Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt, sie aber hat meine Füße mit Salbe gesalbt.
Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben worden, darum hat sie viel Liebe erwiesen; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben! Lukas 7:44-48

 

 

 Ist es nicht so mein lieber Freund, dass sich genau dieses Schriftwort an euch und uns gleichermaßen  erfüllt,- euch zum Tadel und uns zum Segen?

 

Seid ihr es nicht, die ihr so sehr, voll und ganz auf eure Ordnungen und Regeln bedacht seid, dass ihr nicht bemerkt, dass der Herr nicht in eurer Mitte ist? ER ist nicht bei euch, weil ihr IHN in eurer Perfektion mit euren Regeln und Werken gar nicht braucht. ER ist ja bei uns!

Denn wir, diejenigen, die ihr verurteilt, wir sind ja wirklich Krank und bedürfen so sehr des Arztes, wir haben tatsächlich keinen Glanz und bedürfen deshalb so sehr SEINES Lichtes, ja wir haben auch keine Würde wie ihr sie habt und bedürfen deshalb so sehr SEINE Herrlichkeit. Er ist bei uns denn wir brauchen IHN so sehr!

Wir können gar nicht anders als überwältigt von unserer Not und erfüllt von SEINER Liebe zu seinen Füßen zu knien.

Denn siehe, wir waren blind wie der blinde am Teich Siloa und ER machte uns sehend. Wir waren voll von Sünden und ER hat uns vergeben, darum bedecken wir nun SEINE Füße mit unseren Freudentränen und beten Jesus genauso an, wie die Schrift es sagt. Wir geben IHM die Ehre damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. 

Du wolltest unbedingt einen Beweis… und ich möchte dir freimütig sagen, dass er dir bei eurer nächsten Versammlung gegeben werden wird.

Achte einmal darauf ob Jesus bei euch ist,- du wirst es erkennen wenn einer aus eurer Versammlung auf sein Angesicht fällt und offenkundig Jesus anbetet. Das soll dir zum Beweis dienen. Dann wirst du wissen, dass ER da ist. Geschieht das jedoch nicht,- mein lieber Freund, so ist Jesus nicht unter euch.

Denn darum hat IHN Gott auch über alle Maßen erhöht und IHM einen Namen verliehen, der über allen Namen ist, damit in dem Namen Jesu sich ALLE Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und ALLE Zungen bekennen, das Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Ich wünsche mir, mein lieber Freund, so sehr für dich, dass du IHN siehst, dass du IHN lieben und vertrauen lernst. Ich bete, dass du das wahre, ewige Leben in IHM findest und das ER dir die selbe Gnade zuteil werden lässt wie ER sie mir gab als SEINE Liebe mich überwand. ER ist jetzt hier bei mir, in diesem Moment wo ich dir diese Zeilen schreibe, denn den seinen,- jenen die seine Stimme hören hat er diese Verheißung gegeben. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.

 

In Jesu herzlicher Liebe verbunden

Sven 


 
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